Wer wir sind
Bürger spielen für Bürger - von Klassik bis Moderne.
Wir, das sind momentan 16 Mitglieder - 9 Aktive und 8 Passive.
Spielschar-Geschichte
Der Anfang - die Gründung:
Die Geschichte der Spielschar Brüggen beginnt mit dem Dichter und Schriftsteller Leonhard Jansen.
1929 entscheiden sich Leonhard Jansen und seine Frau von Mönchengladbach nach Brüggen zu ziehen. Und wie auch in Mönchengladbach möchte Leonhard Jansen schreiben, singen und an der Gestaltung von Theaterstücken mitwirken. Er tritt dem Kirchenchor bei und bald findet die erste Aufführung - „Das Apostelspiel“ von Max Mell - am 22.11.1931 bei einer Feier des Kirchenchores statt. Machten Jansen die ersten Proben noch mutlos, so findet die Aufführung solchen Anklang, dass Pastor Bernhard Röttgen Leonhard Jansen bittet, eine Spielschar, unabhängig vom Kirchenchor, zu gründen.
Gesagt, getan. Mit dem Fundament aus dem Kirchenchor und einigen Mitgliedern der Kolpingfamilie werden im März 1932 die Märchenspiele „Das verwunschene Schloß“, „Die Zaubergeige“ und „Des Kaisers neue Kleider“ von Walther Blachetta aufgeführt.
Da nichts ohne Stempel und Behörde geht, wird die Spielschar angehalten, einen Verein zu gründen. Im Juli 1932 wird die Spielschar angemeldet. Ein erstes Treffen der Gründer - Simon Bollmann, Heinrich Jörissen, Clemens Bollmann, Jakob Cremers und Leonhard Jansen - findet am 03.08.1932 in Jansens Wohnung statt. Nach nur dreimonatiger Probezeit ( die Leseproben finden im Hause Jansen statt ) wird am 01.11.1932 mit dem "Jedermann" das erste Stück der Spielschar Brüggen aufgeführt und die Spielschar ist offiziell an diesem Datum gegründet.
Auszug aus der Spielschar-Chonik:
Da wir als Spielschar nicht ein üblicher Verein in der gewohnten Weise sind, sondern bewußt diese Linie verlassen und nichts anderes als eine Gemeinschaft sein wollen, haben wir auch keine strengbindenden Statuten ausgearbeitet, sondern Richtlinien, die uns wegweisend sein sollen. Wir wollen nur hochwertige Spiele aufführen, die stets dem Charakter der Zeit angepaßt sind. Schund und Kitsch sollen immer bei uns verbannt sein. Jeder, der begabt ist und sich der Gemeinschaft einordnet, kann Mitglied werden. Die Mitglieder sollen sich immer bewusst sein, dass die Spielschar kein Verein in der üblichen Weise ist, sondern dass sie im kulturellen Leben unserer Gemeinde und darüber hinaus Aufgaben zu erfüllen hat, die nicht nur der eigenen Bildung dienen, sondern der ganzen Bevölkerung zugedacht sind.
Da sich jeder für den anderen mitverantwortlich fühlte, wird kein Vorstand gewählt, sondern nur ein Spielleiter : Leonhard Jansen.
Die Spielschar soll sich auflösen, wenn weniger wie vier Mitglieder dem Verein angehören würden.
Wie für viele andere ist die Zeit vor, während und nach dem Krieg nicht einfach. So auch für die Spielschar und ihre Mitglieder. Es ist ein Drahtseilakt, weiter zu machen und nicht aufzufallen - unabhängig zu bleiben.
Auch wenn man sich aus politischen oder gesellschaftlichen Zwängen immer wieder anderen Vereinen unterordnen muss, so kann sich die Spielschar behaupten und mit Qualität und Begeisterung durchsetzen.
Tatkräftige Unterstützung erhält sie über viele Jahre von der Volkshochschule, dem Landschaftsverband und den Städten im Umkreis, die sich auf Gastspiele freuen.
Trotz mehrmaliger Versuche, die Spielschar umzubenennen, konnte sich eine Namensänderung bei den Mitgliedern nicht durchsetzen.
1990 wird die Spielschar im Vereinsregister eingetragen und erhält den Zusatz e.V.
Heute
Heute besteht die Spielschar über 80 Jahre und kann auf über 250 Aufführungen zurückschauen. Die meisten davon fanden in Brüggen statt. Es gab aber Vorstellungen in einer Vielzahl anderer Städte und Orte, wie Born, Niederkrüchten, Neukirchen-Vluyn, Grevenbroich, Krefeld, Viersen, Bracht, Waldniel, Amern, Kempen, Mönchengladbach, Lobberich und Dülken. Besonders beliebt waren die Freilichtaufführungen, die es heute meist nur jedes zweite Jahr gibt. Es wurden über 90 Stücke in über 120 verschiedenen Inszenierungen gezeigt.
Seit dem Gründungsjahr 1932 wird eine Chronik handschriftlich geführt. Sie hält alles über die Spielschar und ihre Mitglieder fest. Es werden Texte, Berichte, Zeitungsartikel, Flyer - einfach alles, archiviert.
Auch wenn früher versucht wurde, zwei Stücke pro Jahr ( Frühjahr und Herbst ) aufzuführen, so ist das heute zeitlich leider nicht möglich. Momentan wird ein Stück pro Jahr anvisiert.
Stand März 2014